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Last Updated on 13. Juli 2019 by Marita

Dieses Zitat von Marshall Rosenberg ist eine der Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation. So oft nutzen wir unsere Kraft und Energie dafür, auf unser „gutes Recht“ zu pochen. Dabei ist genau das dann kein „gutes“ Recht, sondern ein schlechtes, da es nicht authentisch ist sondern nur auf das Gesetz verweist. Was bringt das, wenn andere und letztlich auch man selbst dadurch unglücklich wird? Der Klügere gibt nach – noch so ein alter Spruch, der aber wahr ist. Was zählt am Ende? Recht zu bekommen – oder doch durchzuatmen, loszulassen, Seelenfrieden und Ruhe zu haben?!

Recht haben macht nicht glücklich

Gestern haben sich meine Töchter gestritten, kurz bevor wir zur Eisdiele aufbrechen wollten. Lisa hat ein gemaltes Bild von Anna zerrissen, vielleicht weil sie neidisch darauf war oder traurig, weil sie kein Geschenk für den Papa hatte oder einfach um zu sehen, was dann passiert. Anna war – natürlich – sauer, traurig und wütend, genauso wie Papa, für den das Bild ja gedacht war. Da Lisa auf Annas Weinen und die Frage, warum sie das gemacht hat, gar keine Reaktion zeigte, sagte mein Mann im Affekt: „Dann bekommst du zur Strafe kein Eis!“

Nun war dieser (dumme) Satz ausgesprochen, und Lisa fing an zu weinen, weil sie das natürlich ungerecht fand (Strafen sind grundsätzlich nicht fair und überhaupt was hat Eis mit dem Bild zu tun – eben, gar nichts!). Auf dem Weg zur Eisdiele gingen die beiden Mädchen mürrisch nebeneinander her, Lisa plärrte, dass sie auch ein Eis will und Anna meinte altklug: „Dann hättest du nicht mein Bild kaputtmachen dürfen.“

Als wir bei der Eisdiele ankamen, schauten die beiden in die Auslage und bewunderten die leckeren Sorten: Kokosnuss, Wassermelone, Pfefferminz… Da sind ja sogar Schokostückchen drin. Hier gibt es Nutella-Eis, das haben wir noch nie gesehen. Wie viele Kugeln dürfen wir denn? Man kann sogar eine Kugel aus zwei Sorten halbe-halbe mischen. Wahnsinn! Sie fingen an zu diskutieren, welche sie denn nehmen sollen. Ich fragte Anna, ob Lisa auch ein Eis bekommen soll. Und sie sagte, ohne überhaupt darüber nachzudenken: „Ja!“ Freudestrahlend liefen die beiden mit ihren Waffeln aus der Eisdiele, ließen sie sich gegenseitig probieren – und wir hatten einen schönen Nachmittag im Park.

Loslassen bringt Gelassenheit

In der deutsche Sprache gibt es den Ausdruck „nachtragend sein“, wenn man jemand anderem ein Vergehen nicht verzeiht. Doch was bedeutet „jemandem etwas nach-tragen“ denn eigentlich? Ich schleppe mich mit einer Last ab, während der andere fröhlich vorneweg hüpft und sich irgendwann nicht mal mehr zu mir umdreht und dafür interessiert. Diese Last „be-lastet“ (ziemlich viele Wortspiele heute), sie zieht mich nach unten, beschwert mich, bedrückt mich. Es ist meine Entscheidung, ob ich weiter daran tragen möchte oder doch lieber loslasse. Wenn wir auf jemanden wütend sind oder mit einer Geschichte aus der Vergangenheit hadern, bestrafen wir uns nur selbst. Zu verzeihen und vergeben zu können, ist die Grundlage für unser seelisches Wohlbefinden.

Kinder streiten sich und spielen danach trotzdem wieder miteinander. Warum? Weil ihnen Glück wichtiger ist als ihr Stolz. Ich denke, hier können wir – wie so oft – von unseren Kindern lernen.

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