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Patchwork ist verdammt anstrengend. Da kommt schon mal der Gedanke auf: Alles könnte so schön sein. Ich wünschte, er hätte keine Kinder! Sofort ist auch das schlechte Gewissen da: Das darf ich doch nicht denken. Die Kinder können doch schließlich nichts dafür.

Wenn du dich jetzt dafür fertig machst, steckst du direkt im Stiefmutter-Hamsterrad.

In diesem Artikel erfährst du, wie du aus dem Gedankenkarussell aussteigst. Du lernst die Energiezielscheibe kennen und bekommst ein Mantra an die Hand, um energieraubende Gedanken zu stoppen.

Der größte Stress entsteht in unserem Kopf: Wenn wir Dinge anders haben wollen, als sie gerade sind.

  • Ich wünschte, er hätte keine Kinder!
  • Warum hat er mit ihr das, was ich mir so wünsche…
  • Ich wünschte, seine Ex (die Mutter seiner Kinder) wäre kein Bestandteil unseres Lebens.
  • Wäre er doch bloß nicht mit ihr verheiratet gewesen!
  • Ich wünschte, seine Ex wäre nicht ausgerechnet sie!
  • Sie hatte die schöne und luxuriöse Zeit ohne Kinder mit ihm und ich habe die ganze Arbeit.

Wenn Du Dir immer wieder die Fragen stellst, warum Du das eigentlich machst, ob sich das lohnt und Du nicht lieber gehen solltest, verbraucht das unheimlich viel Energie.

Die Kinder sind nun einmal da, als fester Bestandteil Deines und eures Lebens. Natürlich weißt Du das vom Kopf her. Du hast Dich bewusst auf einen Mann mit Kind eingelassen. Die Realität ist aber unter Umständen so belastend, dass der Wunsch, er wäre einfach ein Single-Mann ohne Vergangenheit immer wieder hochkommt. 

Mach Dir noch einmal ganz konkret bewusst: Sein Sohn oder seine Tochter sind da. Sie lösen sich nicht auf, egal wie verlockend dieser Gedanken vielleicht sein mag. Selbst wenn kein Umgang bestehen sollte, sind sie im Familiengefüge präsent. Außerdem haben sie Deinen Partner geprägt. Durch die Geschichte, die er erlebt hat, ist er zu dem Mann geworden, den Du jetzt liebst.

Es wird für Dich leichter werden, wenn Du nicht “Was wäre, wenn…” denkst. Denn diese Luftschlösser müssen unweigerlich einstürzen. Dann landest Du wieder in der Realität – mit weniger Energie als zuvor. 

Das gleiche gilt auch für die Mutter seiner Kinder. Warum auch immer er mit genau dieser Person zusammen oder gar verheiratet war, es ist einfach die Realität. Die gemeinsamen Jahre und die Ergebnisse davon kannst Du nicht ungeschehen machen, wie sehr Du es auch wünschst.

Du kannst aber sehr wohl entscheiden, ob Du zulässt, dass diese Gedanken Dich beherrschen und immer wieder runterziehen. 

Tipp: Investiere deine Energie nur in die Dinge, die du kontrollieren kannst

Fokussiere Deine Energie auf die Dinge, die Du aktiv beeinflussen kannst. So hast Du den besten Hebel und erreichst mit weniger Verbrauch bessere Ergebnisse – das ist effizient. 

So geht es

Kennst du das Gelassenheitsgebet:

 Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Reinhold Niebuhr

Was bedeutet das für deine Patchworksituation, wenn seine Kinder kommen?

Das habe ich in der Energiezielscheibe für dich zusammengefasst:

Dinge, die ich (nicht) kontrollieren kann, wenn seine Kinder kommen
Grafik aus dem Buch Patchwork Power – So wird die Sache mit der Bonusfamilie zum echten Bonus.

Nimm dir das Gebet von unten nach oben vor:

  1. Überlege dir bei jeder Sache: In welchen Kreis gehört das? Also, kann ich es beeinflussen oder nicht?
  2. Wenn es etwas ist, was du ändern kannst – super! Dann ändere es!
  3. Wenn es etwas ist, was du nicht beeinflussen kannst – denk dir einfach „Das ist jetzt eben so!“ Sag diesen Satz innerlich oder auch laut.

Übrigens, das Verhältnis ist in der Regel 90:10. Wir regen uns 90 Prozent über Dinge auf, die eh nicht in unserer Macht liegen.

Hör damit auf! Der Gedanke „Ich wünschte, er hätte keine Kinder!“ raubt dir nur unnötig Energie.

Das bringt es dir

Deine Schale hat nur eine gewisse Menge an Energie (s. Tipp Nr. 2 bei Bauchschmerzen, wenn seine Kinder kommen). Deshalb ist es essenziell, mit deinen Kraftreserven zu haushalten. Setze sie deshalb für die Dinge ein, die du kontrollieren kannst.

Alles andere hakst du mit deinem inneren Mantra ab: Das ist jetzt eben so.

Das ist das beste, was du im Akutfall tun kannst.

So wendest du die Energiezielscheibe in der Praxis an

Ein häufiger Stressfaktor im Patchworkleben sind zum Beispiel die Umgangszeiten.

Vor allem, wenn eine Seite es gern spontan und flexibel handhabt, die andere aber Struktur und Planbarkeit möchte.

Jetzt kannst Du Dich natürlich jedes Mal darüber aufregen, wenn die Kindsmutter kurzfristig Dinge umwirft und Deine Pläne durchkreuzt. Dein Ärger ändert aber nichts an der Situation. Zu hoffen und zu bitten, sie möge sich anders verhalten und Dein Partner sollte endlich Klartext mit ihr sprechen, führt in den meisten Fällen zu nichts.

Stattdessen kannst Du damit beginnen, aktiv Deine Tage zu gestalten. Statt Dich innerlich dagegen zu wehren und das Kind wegzuwünschen, kannst Du Deine Einstellung ändern. Du bist dafür zuständig, Deine Wochenenden so zu gestalten, wie Du möchtest.

Energiezielscheibe anwenden - eigene Termine fürs Wochenende planen
Was möchtest du am Wochenende machen?

Werde zur Gestalterin Deines Lebens

Es braucht den eigenen Willen, das Leben mitgestalten zu wollen. Wenn Du Deinen Pinsel nicht in die Hand nimmst und aktiv an eurem Familienporträt malst, wird Deine Fläche einfach von den anderen überpinselt. Wichtig ist, selbst aktiv zu werden und seine eigenen Handlungen nicht vom Verhalten anderer abhängig zu machen.

Das ist der Start – pro-aktiv zu denken, zu handeln und zu kommunizieren. Es geht darum, sich nicht von anderen, deren Erwartungen, Handeln und Fühlen treiben zu lassen, sondern selbst am Steuer Deiner Lebensreise zu sein und zu lenken, die Geschwindigkeit zu bestimmen und die Beifahrer einzuladen, die es braucht.

Du bist nicht ohnmächtig der Situation ausgesetzt, sondern Du kannst die Position als Bonusmama so gestalten, wie sie Deinen Werten entspricht. 

Der Anspruch ist dabei nicht, dass sich alle Probleme in Luft auflösen (Ich wünschte, er hätte keine Kinder!), sondern dass alle Schwierigkeiten händelbar werden (Mir geht es gut, egal ob die Kinder da sind oder nicht). Egal, was im Außen ist, Du bist immer diejenige, die darüber entscheidet, wie es Dir selbst geht.

Extratipp: Bleib an deinem Ende vom Seil

Du kannst Dir Deine Beziehung zu anderen Menschen wie ein Seil vorstellen.

Jeder ist an seinem Ende und handelt dort. Ob der andere am Seil zerrt, es locker hält, damit herumschlenkert oder plötzlich daran reißt, das alles kannst Du nicht beeinflussen.

Du kannst aber an Deiner Seite des Seils Impulse setzen.

Wenn der andere an seinem Ende zerrt, kannst Du zum Beispiel mit aller Kraft dagegenhalten oder Du gehst Du einen Schritt nach vorn, um Deine eigene Kraft zu schonen. Vielleicht lässt Du das Seil auch los. Es ist Deine Entscheidung.

Wenn Du an Deinem Ende bleibst, hast Du sprichwörtlich die Zügel selbst in der Hand. 

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Denn: Paarzeit ist kein To-Do - es ist ein Must-Have!

Das hat geklappt!

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