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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles

Unter diesem Motto für 2022 bin ich im Januar losgesegelt. Losgesegelt? Das klingt nach Abenteuer, Irrfahrten und neuen Ufern. Genau so ist es auch! Deshalb ist mein Jahresrückblick 2022 Teil von Once upon a time – eine wahre Businessgeschichte und Jahresrückblog.

In diesem Artikel nehme ich dich mit auf meine (Helden)Reise. Bist du bereit? Dann los!

Segelboot auf dem Meer mit dem Zitat von Aristoteles Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Im altbekannten Hafen

Partyreste sind noch da!

Meine Tochter

So kommentierte meine Tochter am 1.1. beim Anblick der Luftschlangen.

Wir knabberten genüsslich selbstgemachte Schokolade,

verbrachten ein paar friedliche Tage im verschneiten Frankfurt

und guckten mindestens fünfmal den neuen Disney-Film Encanto.

Mein Bonussohn und seine beiden Schwestern

Im Patchwork Power Kurs standen die letzten gemeinsamen Abende bevor. Irgendwie lustig, wie das Ende von etwas und der Neuanfang von etwas anderen immer so Hand in Hand gehen…

Wir feiern! Im Patchwork Power Kurs

Der Kompass – Meine Werte

Für die anstehende Reise suchte ich das wichtigste Equipment zusammen: Klarheit über meine Werte. Die braucht es nämlich, um sich selbst zu orientieren und auch anderen eine Orientierung zu bieten.

Werte prägen die Persönlichkeit eines Menschen, unsere Identität. Sie bestimmen unsere Handlungen, gerade in Situationen, die uns herausfordern. Wir alle treffen ständig Entscheidungen, die unsere Werte widerspiegeln. Oft passiert das allerdings völlig unbewusst!

Deshalb war ein wichtiger Meilenstein, meine Werte ins Bewusstsein zu holen.

Der Prozess dazu sah (unter anderem) so aus:

Aus so vielen Werten „die richten“ auszuwählen ist keine leichte Aufgabe

Du fragst dich, welche davon ich letztendlich ausgewählt habe? Augenhöhe, Aufrichtigkeit, Empathie, Freiwilligkeit und Leichtigkeit. Wow! Authentisch zu sein, bedeutet, dass Taten, Werte und das große Warum dahinter zusammenpassen. Dann fühlen wir uns selbst wohl und können anderen eine Orientierung geben.

Bist du dir deiner Werte (schon) bewusst? Sonst schau dir unbedingt den Artikel Meine Werte an. Dort bekommst du eine Werte-Liste und Übung, mit der du deine persönlichen Werte herausfinden kannst.

Charakterstärken sind übrigens „Values in Action“, also gelebte Werte. Da habe ich einen neuen Begriff kennengelernt: Grit (auf deutsch etwa „Durchhaltevermögen“. Grit ist die Fähigkeit, mit Beharrlichkeit ein Ziel zu verfolgen. Warum Grit wichtig ist, habe ich hier aufgeschrieben: Ist dein Patchworkleben ein Bauchplatscher?

Die Stromschnellen: Unvorhergesehene Ereignisse

So ausgerüstet konnte doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder?

Ich sag mal so: Einen Plan zu haben ist gut. Flexibel zu reagieren, wenn der Plan nicht aufgeht, ist besser.

Quarantäne mit Bonuskind

An einem ganz normalen Tag im März kam plötzlich eine Nachricht von der Mama meines Bonuskindes: „Ich bin im Krankenhaus. Kümmert euch um Tom!“

Zeitgleich rief die Schule an: „Ihre Tochter wurde positiv getestet. Bitte holen Sie sie ab!“

Ich war erschöpft, wütend, fix und fertig – und musste funktionieren.

Aus dieser Erfahrung ist ein Blogartikel entstanden: Bauchschmerzen, wenn seine Kinder kommen? Mit diesen 3 Tipps gehst du optimal vorbereitet ins Umgangswochenende (Dort erfährst du auch, was mir in dieser Situation geholfen hat.)

So saßen wir dann ein paar Wochen zusammen zu Hause.

3 Kinder im Homeschooling – mal wieder…

Von Krieg und Energiekrise mal ganz abgesehen…

Wir haben Friedenstauben an die Fenster gemalt

Völlig verrückt war auch, als es im April plötzlich Schnee gab!

Wir haben kurzerhand Rotkohl aus dem Froster geholt, die letzte Flasche Punsch erhitzt und 3 Haselnüsse für Aschenbrödel geguckt. Definitiv eine der besten Erinnerungen dieses Jahr.

Schnee, der auf Ostereiern liegt.

Weggefährten und Mentoren

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:

Wenn du schnell gehen willst, dann gehe allein. Wenn du weit gehen willst, gehe mit anderen.

Für meine Reise setze ich daher schon immer auf Begleiter. Denn zusammen macht das ganze auch einfach viel mehr Spaß!

  • Da ist mein Mann, der an meiner Seite ist und an mich glaubt, auch wenn mein Impostor zuschlägt.
  • Meine Freundinnen. Manche sehe ich nur einmal im Jahr – und dann ist sofort wieder eine intensive Verbindung da. Andere treffe ich jede Woche online oder „in echt“, und wir hören die ganzen großen und kleinen Widrigkeiten des Alltags voneinander. Danke für eure Unterstützung!
  • Für meine Facebook-Gruppe habe ich ein super Moderatoren-Team an meiner Seite! Ich freue mich, dass sie die Haltung von Patchwork auf Augenhöhe nicht nur in ihren eigenen Patchworkfamilien leben, sondern auch weiter verbreiten wollen. So zieht meine Arbeit Kreise. Danke!
  • Meine GFK-Trainerkollegen. Einige habe ich dieses Jahr zum ersten Mal live getroffen – auf dem GFK-Sommerfestival (kein affiliate link, sondern einfach eine Herzensempfehlung. Übrigens bin ich für 2023 schon angemeldet – sehen wir uns dort?!)
Mit Verena Ohn beim GFK-Sommerfestival
  • Dieses Jahr neu dazugekommen als Mentorin ist Claudia Kauscheder. Durch ihren ContentPlanungsClub schaffe ich es viel leichter, regelmäßig relevante Blogartikel und Newsletter zu verfassen. Danke für die Struktur und die Anstubser.
  • Und noch ein Highlight dieses Jahr: Nach der Corona-Pause fand endlich wieder die Blogfamilia statt, die FamilienbloggerInnen-Konferenz. Was für ein großartiges Erlebnis, andere Elternblogger, die ich bisher „nur“ aus Artikeln und Social Media kannte, live zu treffen! Danke an Verena Asche, dass ich bei dir übernachten durfte!

Meine wichtigsten Erkenntnisse

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Die Geschichten, die ich so erlebe, gebe ich in meinem Newsletter PatchworkPowerPost weiter.

Denn unser Gehirn liebt Geschichten. Wusstest du, dass sich sogar die Hirnströme synchronisieren, wenn wir einer Erzählung folgen? Wenn du dich mit dem Protagonisten verbindest und seine Entwicklung nachvollziehst, bringt dich das auch auf deinem eigenen Weg voran.  

Hier deshalb meine wichtigsten Erkenntnisse 2022 für dich.

Freude am Prozess

Seit einigen Monaten geht meine Tochter zum Malschule.

Ich glaube, sie hat Talent. Oder anders gesagt: Wir hängen jetzt die gemalten Bilder nicht mehr nur auf, weil wir das Kind so lieb haben 😉

Als ich sie gefragt habe, was ihr am Malkurs besonders gut gefällt, fing sie an zu schwärmen:

„Den Hintergrund zu malen! Dafür benutzt man nämlich ganz viel Farbe. Wenn der Pinsel dann so richtig dick durch die Farbe geht, das ist toll. Und man kann das nicht so oft machen, weil die Farbe dann ja trocknet. Am besten ist der allererste Strich! Wie sich das anfühlt.“

Meine Tochter

Wow, ziemlich poetisch!

Mich hat das sehr berührt. Diese Freude am Prozess. Das Erschaffen an sich ist ihr wichtig, nicht das fertige Bild. Jetzt versuche ich, ihr diese Sichtweise nicht kaputt zu machen. 

Was gar nicht so leicht ist – schließlich bin ich es gewohnt, aufs Ergebnis zu gucken!

Entscheidungen sparen Energie. Oder: Wunder gibt es immer wieder.

Meine Orchidee ist aufgeblüht!

Das ist aus zwei Gründen äußerst bemerkenswert:

Ich habe ü-ber-haupt keinen grünen Daumen.
Sie sah schon seit mehreren Wochen aus wie tot.

Also, echt jetzt mal.

Alle Blüten sind abgefallen. Der Stengel sah braun und vertrocknet aus. Einige Blätter hatten sich bereits gelb verfärbt. Das konnte doch nix mehr werden, oder?

Mehrere Male hatte ich darüber nachgedacht, ob ich die Pflanze nicht einfach komplett entsorge.

Heimlich hatte ich folgenden Entschluss gefasst:

Ich behalte sie noch bis zu den Sommerferien. So lange stelle ich sie regelmäßig ins Wasser und behalte sie im Auge. Wenn sich bis dahin nichts tut – finito!

Von dem Moment dieser Entscheidung an habe keine Energie mehr darauf verwendet, mich darüber zu ärgern, dass sie so verdörrt aussieht. Ich habe mir nicht jede Woche überlegt, ob das Wässern wirklich etwas bringt. Ich habe einfach getan, was getan werden musste.

Und, siehe da…. tadaaaa!

Wunder gibt es immer wieder!

Übrigens: Für deine Patchworkfamilie funktioniert das genauso!

  • Wenn du dir immer wieder die Fragen stellst, warum du das eigentlich machst, ob sich das lohnt und du nicht lieber gehen solltest, verbraucht das unheimlich viel Energie.
  • Sich nach jedem Streit gedanklich mit einer möglichen Trennung zu beschäftigen, bindet die Kraft, die du viel besser für die Lösungsfindung einsetzen könntest.
  • Zwischen dem „bis dass der Tod euch scheidet“ unserer Großeltern und dem „ständig mit einem Bein draußen bleiben“ gibt es einen Mittelweg. Eine Entscheidung auf Zeit.

Ich nenne das: Commitment. Mehr darüber liest du im Blogartikel: Ich liebe ihn, aber… – Triff eine Entscheidung!

Die Macht der kleinen Schritte

Wenn sich in einem Jahr täglich etwas um 1% zum besseren entwickelt, ist es nach 365 Tagen sage und schreibe 37% besser als vorher. Das ist reine Mathematik 😉

Menschen glauben, dass Veränderung linear passiert. Tatsächlich geschieht sie aber exponentiell.

Seit Corona wissen wir wohl alle, was das heißt: Erst passiert gefühlt gar nicht, dann plötzlich ganz viel auf einmal!

Durch diese Lücke zwischen Erwartung und Realität entsteht ein „Tal der Enttäuschung“. So hat James Clear das in seinem Buch „Atomic Habits“ (auf deutsch: Die 1%-Methode) dargestellt.

aus James Clear „Atomic Habits“ (auf deutsch: Die 1%-Methode)

Definitiv eines der Bücher, die mich in diesem Jahr geprägt haben. Die wichtigste Message: Überleg dir jetzt, welche eine Sache du in diesem Zeitraum verändern möchtest.

  • Du wünschst dir mehr Zweisamkeit? Starte mit 10 Minuten täglichem Austausch.
  • Weniger schimpfen, mehr Gelassenheit am Umgangs-Wochenende? Atme bewusst durch, wenn du den Ärger aufsteigen merkst.
  • Mehr Zeit für dich? 5 Minuten jeden Morgen sind ein guter Anfang.

Und dann zieh es durch! Yeah!

Ein entscheidender Wendepunkt…

Im Oktober saß ich gefühlt in einem Loch.

Gerade hatte ich noch das Delfin-Therapie-Video aufgenommen,

den Gelassenheits-Workshop mit 50 Teilnehmern durchgeführt, die nächste Runde vom Patchwork Power Kurs gestartet.

Und plötzlich war der Ofen aus. Ich war traurig, schlecht gelaunt – und hatte keine Ahnung was überhaupt los war.

Das war so der Zeitpunkt, als ich weinen musste, wenn ich meine Zehen angeguckt habe: Vor fast einem Jahr hatte ich eine kleine Verletzung. Erst war ich irritiert, dann hab ich mir gedacht „Ach, geht schon!“. Mein Zeh lehnte sich zur Seite und wurde immer schiefer. Ich ärgerte mich darüber und wartete darauf, dass es von selbst wieder besser wird.

Dann war ich beim Spezialisten. Ende vom Lied: Mein Fuß bleibt so. Chronische Gelenkverletzung. Ich hab ein bisschen geweint. Nicht, weil es weh tat, sondern weil ich mich von meinem Fuß, wie er mein ganzes Leben lang ausgesehen hat, verabschieden musste.

  • Jeden Tag hab ich meine Dyaden-Meditation gemacht – und saß weiter im Loch.
  • Ich hab all die Strategien ausprobiert, die mir sonst gut tun (Sauna, Badewanne, Lieblings-Lakritze esse) – und saß weiter im Loch.
  • Ich hab mit meinem Mann und meiner Freundin darüber gesprochen – und saß weiter im Loch.

Das konnte doch nicht wahr sein.

…und mein wichtigster Entschluss

Ich kann dir jetzt noch mehr aus vollem Herzen sagen: Coaching hilft!

Es ist etwas ganz anderes, ob man mit einem Familienmitglied oder Freund spricht oder eben mit einem Coach.

Nach einer Sitzung war ich wie ausgewechselt. Ich hatte das Gefühl, Mut und Kraft wären nicht nur als Ressource in mir, sondern hätten sich in jede einzelne meiner Zellen als DNA eingenistet. Klingt komisch, aber fühlt sich einfach mega an!

Vieles kann man selbst lösen, aber eben nicht alles. Und das ist in Ordnung!

Man muss sich nur erlauben, sich Hilfe zu holen.

Auch der beste Orthopäde geht zum Zahnarzt und ein Chirurg operiert sich nicht selbst.

Mein wichtigster Entschluss: Mehr Coach, weniger Trainerin

Die fantastische TV-Serie SAFE in der ZDF Mediathek hat mich darin noch bestärkt.

Screenshot der Startseite SAFE aus der ZDF Mediathek

Meine Ziele für 2023

  • Coaching! Ich liebe die Intensität und Tiefe der Arbeit. Jemanden über einen längeren Zeitraum ganz eng zu begleiten und die Veränderungen hautnah mitzuerleben, ist für mich das größte. Ich merke, dass ich mit mehr Energie aus einer Coachingsitzung rauskomme als ich reingekommen bin. Und mich immer, immer auf den nächsten Termin freue – egal, wie voll mein Tag ist.
  • Patchwork-Paare. Beim Start in meine Selbständigkeit lag mein Fokus auf Stiefmüttern. Mittlerweile merke ich, dass immer mehr Anfragen zu mir kommen, in denen Paare sich gemeinsam begleiten lassen wollen. Das geht bisher im Patchwork Power Kurs. Ich will im nächsten Jahr auch Coaching für Patchwork-Paare in mein Portfolio aufnehmen.
  • Natürlich gibt es weiter jeden Monat neue Blogartikel und jede Woche einen Newsletter. Zusätzlich werde ich wieder regelmäßig in der Facebook-Gruppe live gehen und Videos auf Youtube veröffentlichen. Folge mir dort auch und abonniere meinen Kanal!

Mein Motto für 2023

Ich glaube an die Macht der kleinen Schritte (s.o.) Und an der Freude am Prozess selbst.

Deshalb lautet mein Motto für 2023: Sämann säe. Frag nicht im Schreiten nach Unkraut und Krähe. Säe.

Das Zitat stammt aus einem Gedicht von Hilmar von Hinüber. Das Bild „Der Sämann“ ist von Vincent van Gogh.
Hier sagt meine Tochter das komplette Gedicht auf.

Was zuvor geschah…

Mein Jahresrückblick 2018

Jahresrückblick 2019 – Stichwort: Entwicklung

Jahresrückblick 2020 – Entschleunigung und Hamsterrad

Jahresrückblick 2021 – Mein ressourcenstarkes Jahr

Abgemeldet, wenn die Kinder kommen?

 

25 Ideen für Patchwork-Paare, die auch am Kinder-Wochenende funktionieren.

 

Denn: Paarzeit ist kein To-Do - es ist ein Must-Have!

Das hat geklappt!

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